Anwendungsgebiete
Instabile Angina pectoris (als Teil der Standardtherapie); akuter Myokardinfarkt (als Teil der Standardtherapie); Reinfarktprophylaxe; nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventionellen Eingriffen (z. B. nach ACVB, bei PTCA); zur Vorbeugung von transitorischen ischämischen Attacken (TIA) und Hirninfarkten, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate oder einen der sonstigen Bestandteile; Asthmaanfälle in der Vergangenheit, die durch die Verabreichung von Salicylaten oder Substanzen mit ähnlicher Wirkung, insbes. nichtsteroidalen Antiphlogistika ausgelöst wurden; akute gastrointestinale Ulzera; hämorrhagische Diathese; Leber- und Nierenversagen; schwere, nicht eingestellte Herzinsuffizienz; Kombination mit Methotrexat in einer Dosierung von 15 mg oder mehr pro Woche; letztes Trimenon der Schwangerschaft in einer Dosierung oberhalb von 100 mg Acetylsalicylsäure/Tag.
Anwendungsbeschränkungen
Acetylsalicylsäure-haltige Arzneimittel sollen längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes angewendet werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Schwangerschaft
Niedrige Dosen (bis einschließlich 100 mg/Tag): Klinische Studien deuten darauf hin, dass Dosen bis zu 100 mg/Tag für eine eingeschränkte Anwendung in der Geburtshilfe, die eine spezielle Überwachung erfordert, sicher erscheinen. Dosen über 100 mg/Tag und bis zu 500 mg/Tag: Es liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen für die Anwendung von Dosierungen über 100 mg/Tag bis zu 500 mg/Tag vor. Daher gelten die nachfolgenden Empfehlungen für Dosen von 500 mg/Tag und darüber auch für diesen Dosisbereich. Dosen von 500 mg/Tag und mehr: Kontraind. im 3. Trimenon. Sollte während des 1. und 2. Trimenons nicht gegeben werden, es sei denn, dies ist unbedingt notwendig. Dosis so gering wie möglich und Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten. Sollte abgesetzt werden, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus arteriosus festgestellt wird. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Stillzeit
Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengenin die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei Anwendung einer Tagesdosis von bis zu 150 mg eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei Einnahmen höherer Dosen (über 150 mg Tagesdosis) sollte abgestillt werden.
Nebenwirkungen
Häufig: Gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfälle, geringfügige Blutverluste aus dem Gastrointestinaltrakt (Mikroblutungen). Gelegentlich: Gastrointestinale Ulzera, die sehr selten zur Perforation führen können, gastrointestinale Blutungen, nach längerer Anwendung kann Eisenmangelanämie durch verborgene Blutverluste aus dem Gastrointestinaltrakt auftreten, gastrointestinale Entzündungen; Hautreaktionen (sehr selten bis hin zu Erythema exsudativum multiforme). Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, des Respirationstrakts, des Gastrointestinaltrakts und des kardiovaskulären Systems, vor allem bei Asthmatikern. Symptome können sein: Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot, Rhinitis, verstopfte Nase, anaphylaktischer Schock oder Quincke-Ödem. Selten bis sehr selten: schwerwiegende Blutungen z.B. cerebrale Blutungen (besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulantien) die in Einzelfällen möglicherweise lebensbedrohlich sein können. Hämolyse und hämolytische Anämie bei Patienten mit schwerem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel. Blutungen z.B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Hautblutungen oder Blutungen des Urogenitaltraktes mit einer möglichen Verlängerung der Blutungszeit (kann über 4-8 Tage nach der Einnahme anhalten). Sehr selten: Erhöhungen der Leberwerte; Nierenfunktionsstörungen und akutes Nierenversagen; Hypoglykämie, niedrige Dosen vermindern Harnsäureausscheidung bei gefährdeten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen. Nicht bekannt: Bei Vorschädigungen der Darmschleimhaut kann es zur Ausbildung multipler Membranen im Darmlumen mit potentiell nachfolgender Stenosierung kommen. Weitere Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Schwindel, gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen (Tinnitus) und mentale Verwirrung (können Anzeichen einer Überdosierung sein); schwarzer Stuhl oder blutiges Erbrechen (Zeichen einer schweren Magenblutung).
Wechselwirkungen
Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko: Antikoagulantien/Thrombolytika: Acetylsalicylsäure kann Blutungsrisiko erhöhen; Thrombozytenaggregationshemmer, z.B. Ticlopidin, Clopidogrel: Verlängerung der Blutungszeit möglich; nichtsteroidale Analgetika/Antiphlogistika sowie Antirheumatika mit Salicylaten: erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzera und Blutungen; Systemische Glukokortikoide (mit Ausnahme von Hydrocortison als Ersatztherapie bei Morbus Addison): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen und Ulzera; Alkohol: erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzera und Blutungen; Digoxin: Erhöhung der Plasmakonzentration; Antidiabetika wie z. B. Insulin, Sulfonylharnstoffe in Kombination mit Acetylsalicylsäure in höheren Dosierungen: Blutzuckerspiegel kann sinken; Methotrexat: Verminderung der Ausscheidung und Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung durch Salicylate; Valproinsäure: Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung durch Salicylate; Selektive-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen aufgrund synergistischer Effekte. Abschwächung der Wirkung: Aldosteronantagonisten (Spironolactonund Canrenoat); Schleifendiuretika (z. B. Furosemid); Antihypertonika (insbesondere ACEHemmer); Urikosurika (z. B. Probenecid, Benzbromaron); NSARs: Gleichzeitige Anwendung (am gleichen Tag) von manchen NSARs (Acetylsalicylsäure ausgenommen), z.B. Ibuprofen und Naproxen, kann den irreversiblen plättchenhemmenden Effekt der Acetylsalicylsäure abschwächen; Metamizol: kann Thrombozytenaggregation vermindern. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Intoxikationen
Chronische Überdosierung: überwiegend zentralnervöse Störungen wie Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit oder Übelkeit („Salicylismus“). Akute Intoxikation: leichterer Grad (200-400 µg/ml): Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes, des Elektrolythaushaltes (z. B.Kaliumverluste), Hypoglykämie, Hautausschläge, gastrointestinale Blutungen, Hyperventilation, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchtigung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheitszustände; schweren Vergiftungen (über 400 μg/ml): Delir, Tremor, Atemnot, Schweißausbrüche, Exsikkose, Hyperthermie, Koma. Bei Intoxikationen mit letalem Ausgang tritt der Tod in der Regel durch Versagen der Atemfunktion ein. Therapie: richtet sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen. Übliche Maßnahmen zur Verminderung der Resorption des Wirkstoffs, Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie der gestörten Temperaturregulation und Atmung. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Warnhinweise
Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Dosierung
Bei instabiler Angina pectoris: 1 Tablette Aspirin N 100 mg pro Tag. Bei akutem Myokardinfarkt: 1 Tablette Aspirin N 100 mg pro Tag. Reinfarktprophylaxe: 3 Tabletten Aspirin N 100 mg pro Tag. Nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventionellen Eingriffen (z.B. nach ACVB, bei PTCA): 1 Tablette Aspirin N 100 mg pro Tag. Zur Vorbeugung von transitorischen ischämischen Attacken (TIA) und Hirninfarkten, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind: 1 Tablette Aspirin N 100 mg pro Tag.
Lagerungshinweis
Nicht über 30 °C lagern.